Mit der vollen Aktivierung von NCTS P5 (= dem Ende der Übergangsfrist am 21.1.25) greifen neue Regeln und Validierungen, die bislang nicht verlangt wurden.
Gestellung am Ausgang bei Versandweiterleitung
Die GZD hat nun die Modalitäten in ATLAS angepasst, sodass Teilnehmer dies bewerkstelligen können. Mit einer Änderung am 15.01. werden diese Änderungen in ATLAS aktiv. Schematisch ist der Prozess wie folgt:
- Der Versandspediteur gestellt die Ausfuhr-MRN an seiner Binnenzollstelle (dies ist Teil der Änderung)
- Anschließend schickt ATLAS als Antwort die „Daten zum Ausgang“ (Nachricht E_EXT_DAT), die alle Daten der AES-MRN enthält.
- Anschließend kann der Versandspediteur im System diese Daten der Ausfuhr in eine neue Einzelsendung in seiner Versandanmeldung übernehmen.
Gestellen der Export-MRN am Binnenzollamt
Senden der Gestellung
Die Gestellung wird mittels der Nachricht ATLAS/AES – Gestellungsanzeige ausgelöst:
Diese Nachricht hat drei Pflichtfelder:
- Die AES-MRN
- Die Ausgangszollstelle (welche in diesem Fall Ihre Zollstelle ist, an der das Versandverfahren eröffnet wird!)
- Der Code X1004 unten bei den Codes. Dies ist das Wichtigste, weil damit (und nur damit!) der betroffene Exportvorgang für die Übernahme nach Versand reserviert wird.
Übernahme der Exportdaten in die Versandanmeldung
Hierzu gibt es die neue Funktion „neue Einzelsendung aus AES“ in NCTS:
Zu beachten hier ist, dass es zu beiden bekannten PLUS-Buttons jetzt einen Dropdown gibt.
- Der linke Dropdown (NEU) erzeugt eine neue Einzelsendung inklusive der Positionsdaten aus AES
- Der rechte Dropdown funktioniert wie gewohnt und erzeugt nur die Positionen des ausgewählten Verfahrens.
Nach Auswahl „Neue Einzelsendung aus AES“ erscheint der Auswahldialog (hier erfolgt die Auswahl zu übernehmenden Export-Vorgang):
Es ist ebenfalls möglich, mehrere AES-Vorgänge auszuwählen. In dem Fall wird Scope entsprechend viele neue Einzelsendungen anlegen und mit Positionen bestücken.
Aktuell erfolgt noch keine Prüfung, ob die Gestellung für hier ausgewählte AES-Anmeldungen den Code X1004 enthält oder nicht.
Nach Bestätigen der Auswahl erzeugt Scope innerhalb der aktuellen Versandanmeldung die neuen Einzelsendungen. Jede referiert eine AES-Anmeldung:
Die weitere Bearbeitung unterliegt den Prüfungen nach NCTS P5.
Das Senden der Versandanmeldung hat weiters keinen Einfluss/keine Rückwirkung auf die referenzierten AES-Anmeldungen – bis zum Zeitpunkt der Versandbeendigung.
Auf der Registerkarte Ware ist zu beachten: die sechsstellige/achtstellige Tarifnummer ist eine Pflichtangabe.
Erledigen der AES-Anmeldungen zusammen mit Beendigung des Versandverfahrens
Ein ganz wichtiger Aspekt dieser Vorgehensweise ist, dass die Ausfuhranmeldungen gemeinsam mit dem Versandverfahren erledigt werden.
Heißt, nach Senden des Entladeberichts werden alle AES-MRN Vorpapiere erledigt, und ATLAS sendet ebenfalls die dazu vorgesehenen Nachrichten ins AES-Modul.
Das Versandverfahren wird regulär beendet:
Die Export-Gestellung erhält in der Niederlassung des gestellenden Spediteurs (= des Versendspediteurs den Erledigungsstatus 362, obwohl keine Ausgangsbestätigung gesendet wurde (!):
Die Export-Anmeldung bei ausführenden Teilnehmer erhält die Mitteilung zur Ausfuhr zusammen mit dem Ausgangsvermerk:
Damit sind beide Vorgänge mit der Erledigung des Versandverfahrens abgeschlossen.